Technik ist neutral. Code ist objektiv. Maschinen entscheiden immer gerecht – Ich sage dazu: Bullshit! Denn Diskriminierung hat viele Gesichter. Da gibt es etwa Jobsuche-Algorithmen mit einem Faible für Männer. Oder Software, die Richtern als Entscheidungshilfe dienen soll, bei der sich später rausstellte, dass sie höchstwahrscheinlich schwarze Menschen systematisch diskriminiert. Der Einsatz von Technik kann Ungerechtigkeit beseitigen – oder aber sie verstärken. Ich frage mich: Sind das alles nur bedauerliche Einzelfälle – oder gibt es da ein strukturelles Problem? Und wenn ja, was kann man dagegen tun?
In dieser Folge kommen folgende Gäste zu Wort: Dr. Andreas Bischof (TU Chemnitz), Prof. Dr. Katharina Zweig (Autorin: „Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl“, TU Kaiserslautern), Ingrid Brodnig (Autorin: „Übermacht im Netz“, Journalistin), Frederike Kaltheuner (Mozilla Foundation Fellow) und Ulf Burmeyer (Gesellschaft für Freiheitsrechte & Lage der Nation).
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(Katharina Nocun)
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In eigener Sache
Das neue Buch erscheint am 29. Mai 2020 😀
- Katharina Nocun, Pia Lamberty: Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen.
- Online-Voting Grimme Online Award
- Musik von groth-esk bei Soundcloud
Weiterführende Bücher
- Katharina Zweig: Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl (Heyne, 2019)
- Ingrid Brodnig: Übermacht im Netz (Brandstätter, 2019)
- Cathy O´Neil: Weapons of Math Destruction (Penguin, 2016)
- Hannah Fry: Hello World (Black Swan, 2018)
Linkliste
- Deutschlandfunk: Chinas intelligenter Schule entgeht nichts
- heise.de: Amazon: KI zur Bewerbungsprüfung benachteiligte Frauen
- UPDATE: Kurier: AMS-Algorithmus kommt doch erst 2021
- Netzpolitik.org: Warum das Scoring polnischer Arbeitssuchender gescheitert ist
- Algorithmwatch: Polen: Regierung schafft umstrittenes Scoring-System für Arbeitslose ab
Vielen Dank für deinen Podcast (und die vorherigen).
Eine kleine Ergänzung: Die Geschichte mit den Brücken nach Long Island wurde (soweit ich weiß erstmalig) 1980 von Langdon Winner in seinem ziemlich berühmten Paper „Do Artifacts Have Politics?“ popularisiert und ist (vermutlich) keine originelle Idee von Hannah Fry gewesen. In dem Paper zitiert Winner Robert Caros „The Power Broker“ (1974), eine Biographie von Moses, als Ursprung.
Das Paper ist auch deswegen interessant, weil es die Technikneutralitätsdebatte damals gestartet hat (nicht zuletzt, weil es viel Kritik an Winner gab). Ich hatte fast erwartet, das Paper im Podcast erwähnt zu hören.
Siehe hier: https://www.cc.gatech.edu/~beki/cs4001/Winner.pdf
und der Wikipedia-Artikel zu Caros Buch (das ich nicht gelesen habe): https://en.wikipedia.org/wiki/The_Power_Broker
Alle Angaben ohne Gewähr; es ist schon länger her, dass ich die akademische Debatte verfolgt habe.
Nochmals danke und sobald ich wieder ein bisschen mehr Geld als meine Miete verdiene, werfe ich Dir was in den Hut.
Super, vielen Dank für den wieder einmal sehr informativen Podcast. Dauerauftrag ist schon eingerichtet!
Bitte mach weiter so. 🙂
sehr verständlich und sehr eindrücklich!
Also wenn es passt werde auch ich spenden
Sie können den Text Ihres Podcasts über Technologie lesen. Meiner Meinung nach ist Technologie nicht schlecht, Technologie ist wie Atomkraft, alles hängt davon ab, wer die Nutzung und den Antrieb schafft … Sie können sehr gute Dinge wie sehr schlechte Dinge erreichen Das Problem ist nicht die technologische Abwesenheit. Das Problem ist der Mensch und das Böse und die Selbstsucht, die in sich selbst wohnen kann. Es gibt viele so schlechte Menschen auf dieser Welt. und viele ambisioas zum geld. und es ist unglaublich, wie viel Interesse sich am Ende in Geld dreht und fällt …